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Elektronische Stimmabgabe steigert Wahlbeteiligung

By 2009/10/05Medien, Politik

Bei der letztwöchigen Bundestagswahl war die Wahlbeteiligung so gering wie kaum zuvor. Trotz verschiedener Kampagnen konnten viele Wähler nicht mobilisiert werden. Wie der Hightech-Verband in einer repräsentativen Umfrage, durchgeführt von dem Marktforschungsinstitut Forsa, herausfand, würde die Wahlbeteiligung steigen, wenn man seine Stimme elektronisch abgeben könne.

Es wurden insgesamt 2.000 wahlberechtigte Bürger zu ihrem Verhalten befragt: von den Nichtwählern gaben 21 Prozent an, dass sie die Möglichkeit der elektronischen Stimmabgabe im Internet genutzt hätten, hätte es diese gegeben. Bezogen auf alle Wahlberechtigten entspricht das 6 Prozent. In dem aktuellen Fall wäre die Wahlbeteiligung also von 71 Prozent auf 77 Prozent gestiegen.

„Online-Wahlverfahren erleichtern die Mobilisierung der Wähler. Sie ermöglichen es jedem Bürger, seine Stimme ortsunabhängig und mit geringem Aufwand abzugeben. Online-Wahlen würden einen wichtigen Beitrag gegen Politikverdrossenheit und Wahlmüdigkeit leisten,“ so BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer.

Besonders die jüngeren Generationen würden eine solche Möglichkeit der Stimmabgabe begrüßen: 25 Prozent der 18- bis 29-Jährigen Nichtwähler hätten laut BITKOM online gewählt; insgesamt rund 57 Prozent. Von den Nichtwählern der Gruppe der über 59-Jährigen hätten lediglich 11 Prozent die elektronische Wahl genutzt. Rund die Hälfte aller Bundesbürger würde von der Wahl im Internet Gebrauch machen.

Die hohe Beteiligung durch Briefwahl zeigt, dass es einen großen Bedarf an Alternativen zum persönlichen Erscheinen in den Wahllokalen gibt. Bei der Bundestagswahl im Jahr 2005 haben rund 9 Millionen Bürger ihre Stimme per Brief abgegeben. Das entspricht 19 Prozent der abgegebenen Stimmen. Dr. Scheer ergänzt, dass die Briefwahl anfällig für Manipulation sei, da man nicht kontrollieren könne, wer den Stimmzettel tatsächlich ausfüllt. Bei der elektronischen Stimmabgabe könne man einen hohen Sicherheitsstandard bei der Authentifizierung und der Übertragung der Daten garantieren. „Elektronische Wahlverfahren sollten die Briefwahl ablösen oder zumindest zusätzlich angeboten werden“, fordert Scheer.

Noch fehlt die rechtliche Grundlage zu der elektronischen Stimmabgabe im Internet.

Links:

Studienergebnisse des Hightech-Verbands BITKOM

Artikel der IT Times

Artikel auf WinFuture.de

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