Wahlkampf findet auf YouTube statt
Der Wahlkampf geht in die heiße Phase. Die Öffentlichkeit informiert sich jetzt verstärkt über die verschiedenen Parteien und deren Programme, und dies vor allem im Internet. Das Medienportal Meedia veröffentlichte gestern die Besucherzahlen der einzelnen offiziellen Partei-Websites. Demnach liegt die Piratenpartei mit 240.000 unique visitors im August deutlich vor allen anderen Parteien. Platz zwei und drei belegen abgeschlagen SPD (120.000) und CDU (110.000), gefolgt von den Grünen (85.000) und den Linken (84.000). Die NPD kommt laut dieser Hochrechnung auf erschreckende 78.000 unique visitors im Vormonat, noch vor der FDP (70.000) und der CSU (25.000). Laut Meedia spielen zwar auch noch andere Medien und Kanäle eine wichtige Rolle, aber die Zugriffszahlen liefern einen „interessanten Anhaltspunkt für Erfolg der Parteien im Netz“.
Vergleicht man nun aber die Besucherzahlen der offiziellen Webseiten mit den Aufrufen der jeweiligen YouTube-Kanäle, bekommt man deutlich andere Zahlen:
Kanalaufrufe | Abonnenten | |
FDP | 712.746 | 1.826 |
SPD | 338.324 | 1.654 |
CDU | 322.043 | 1.512 |
Die Grünen | 120.935 | 1.464 |
Die Linke | 85.469 | 924 |
Piratenpartei | 38.977 | 1.578 |
Bei YouTube liegt die Piratenpartei mit nicht einmal 40.000 Kanalaufrufen deutlich abgeschlagen hinter den anderen Parteien. Die FDP kann mehr als doppelt soviel Aufrufe verzeichnen als die SPD und die CDU.
Die Zahl der Abonnenten der jeweiligen Kanäle unterscheidet sich kaum; lediglich die Linke liegt abgeschlagen hinter den konkurrierenden Parteien zurück.
Vergleicht man die Aufrufe der Webseiten der Parteien mit den YouTube-Kanälen wird vorallem eines deutlich: das emotionale Bewegtbild erzeugt ein deutlich größeres Interesse beim Wähler als die rein informativen Webpräsenzen.
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