Die Digitalisierung schreitet unaufhörlich voran und verändert damit die Medienlandschaft. Das internationale Oriella PR-Netzwerk hat nun die Studie ‚European Digital Journalism’ veröffentlicht und Journalisten befragt, wie sich ihr Arbeitsalltag verändert hat.
Ein Drittel der Befragten glaubt, dass ihr traditioneller Medienkanal (TV, Print oder Radio) unter Umständen in naher Zukunft eingestellt werden könnte. Bei 17,7 Prozent wurden in den letzten Monaten bereits Formate eingestellt; weitere 12 Prozent sind nur noch durch ein Online-Angebot vertreten. Insgesamt ist ein Viertel der befragten Journalisten überzeugt, dass das Online-Angebot am reichweitenstärksten sei. Rund die Hälfte sieht jedoch keine tragfähigen Geschäftsmodelle für Online-Angebote.
Auch der Arbeitsalltag verändert sich: fast die Hälfte aller Befragten geht nicht mehr nur traditioneller Redaktionsarbeit nach, sondern bloggt oder produziert Videoberichte. Auch der Kurznachrichtendienst Twitter nimmt eine immer größere Rolle ein: während in Großbritannien bereits 70 Prozent aller Redaktion twittern, sind es in Deutschland derzeit noch nur 26 Prozent. Trotz der starken Einbindung der digitalen Medien haben zwei Drittel keinerlei Schulung erhalten. Auch bedeutet dies wiederum für 40 Prozent, dass sie deutlich mehr Inhalte produzieren müssen als bisher, rund 25 Prozent hat heute längere Arbeitszeiten.
Trotz der Veränderungen mit teilweise negativen Folgen für die Journalisten, gaben 84 Prozent an, mit ihrem Arbeitsplatz zufrieden zu sein sowie 39 Prozent, dass die Qualität der eigenen Inhalte gestiegen sei. Dem widersprechen rund 20 Prozent der Befragten, die eine Verschlechterung bemerkt haben. Allgemeinen Qualitätsverlust, ausgelöst durch Ressourcenverknappung, erwartet rund die Hälfte.
Links:
Ergebnisse der Studie European Digital Journalism