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Wahl 2009: Ohne Internet läuft nichts!

By 2009/08/20Medien, Politik

Das Internet spielt eine entscheidende Rolle in der Bundestagswahl 2009, so das Ergebnis der gestern veröffentlichten BITKOM-Umfrage. Die von dem Meinungsforschungsinstitut Forsa durchgeführte Befragung von wahlberechtigten Bundesbürgen zeigt, dass 44% der Meinung sind, dass eine Partei ohne den Einsatz von Internet keine Wahl gewinnen könne. Während die Gesamtbevölkerung das Internet als fünftwichtigste Quelle nennt, nutzen immerhin rund 75% der jüngeren Wähler das Internet als politische Informationsquelle und lassen so TV (61%), persönliche Gespräche (56%) und Tageszeitungen (54%) in der Gunst abgeschlagen zurück.

Am beliebtesten sind in der politischen Meinungsbildung die Internetauftritte der klassischen Medien: 81% lesen Beiträge in den Onlineauftritten von Zeitungen, Magazinen und TV-Sendern. „Die journalistische Kompetenz der klassischen Medien setzt sich auch im Internet durch“, so BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer. Rund 34% der politisch Interessierten besucht die Webseiten der einzelnen politischen Parteien. In der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen sind es sogar 55%.

Jeder Fünfte sucht in sozialen Netzwerken wie Facebook und Xing Informationen; 22% informieren sich über Blogs. „Blogs und soziale Online-Netzwerke werden für die politische Kultur immer wichtiger, weil sie eine direkte Interaktion zwischen Bürgern und Politikern ermöglichen“, so Scheer.

Das Internet dient den Wahlberechtigten nicht nur als Informationsquelle, sondern auch als möglicher Ort der Interaktion. Fast 40% möchten auf diesem Wege an politischen Entscheidungen teilhaben. Vor allem Anhänger der Partei der Grünen wollen so mitwirken (58%), während Anhänger der Unionsparteien sich mit 34% am wenigsten für das Internet im Wahlkampf interessieren. Die Befragten gaben folgende Themenbereiche an, die sie im Internet diskutieren möchten:

  • 80% würden Anregungen und Beschwerden zu öffentlichen Leistungen innerhalb der eigenen Kommune thematisieren
  • 75% Ärgernisse im öffentlichen Straßenbild
  • 62% Diskussionen um öffentliche Bauvorhaben
  • 58% Verwendung von Steuergeldern auf lokaler Ebene

„Das Internet wird zum zentralen Medium für die Kommunikation zwischen Politik und Bürgern“, so Scheer weiter.

Auch die Akzeptanz von möglichen Online-Wahlen wurde von der BITKOM und Forsa abgefragt. So würden 47% der Wähler ihre Stimme elektronisch per Internet abgeben. „Online-Wahlen ermöglichen es jedem Bürger, seine Stimme ortsunabhängig und mit geringem Aufwand abzugeben. Die Mobilisierung der Wähler würde durch Online-Wahlen deutlich erleichtert,“ so Scheer. Professor Manfred Güllner, Forsa-Geschäftsführer ergänzt: „Wenn die Stimmabgabe per Internet technisch sicher ist, könnte das bisherige System der Briefwahl abgelöst werden. Das wäre eine erhebliche Verbesserung.“


Links:

Pressemitteilung der BITKOM

Artikel des Hamburger Abendblatts

Artikel des Handelsblatts

Meldung der Süddeutschen Zeitung


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