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Filmfest München – Ist 3D die Zukunft des Kinos?

By 2010/06/30Medien, Wirtschaft

3D Kino ist auf dem Vormarsch – Chance und Herausforderung für die bayerische Filmwirtschaft!

Am 28. Juni lud die CSU Fraktion des Bayerischen Landtags in die Black Box im Gasteig um über die 3D und die Zukunft des Kinos zu diskutieren. Eberhard Sinner, medienpolitischer Sprecher der CSU-Fraktion moderierte vor rund 200 Gästen eine bunte Runde mit Experten aus der heimischen Filmbranche: Neben Staatsminister Siegfried Schneider, Cluster-Managerin Barbara Schardt, Constantin Chef Martin Moszkowicz, dem Leiter des ARRI-Kinos Regisseuer Peter Sehr waren Michael Coldewey von Trixter, Josef Kluger von KUK und Thomas Menne von Walt Disney auf dem Podium.

Eines wurde von den Diskutanten immer wieder bestätigt: Durch die neue digitale Kinotechnik – nicht nur duchr 3 D – wird das Kino immer mehr zum zentralen Eventort: Ob die Übertragung von einer Oper, einem Rockkonzert, einem Fussballspiel oder der Kinofilm – alles kann nun in einem Saal stattfinden und dazu noch Live. Möglich macht es die digitale Übertragung durch die Satelliten. Auch in entlegenen Gegenden, in denen es noch nicht einmal DSL gibt, können so attraktive Event-Kino entstehen.   Der „Bottleneck“ dabei, so Martin Moskowicz ist der Investitionsstau in den Kinos. In Deutschland ist es deshalb nur möglich jeweils einen 3D Film gleichzeitig an den Start zu bringen. Interessant: nur 20.000 zusätzliche Zuschauer pro Kino finanzieren die Mehraufwendungen für die Einführung der digitalen Projektionstechnik. Das große Aufrüsten der Kinosäale geht aber trotz zwischenzeitlicher Förderung durch die FFF nur langsam voran. Der Grund: Die notwenigen Chips zur Herstellung digitaler Projektoren sind bis ins Frühjahr 2011 hinein ausverkauft.

Michael Coldewey von Trixter bemängelte den brain drain der Effekte-Spezialisten, die teuer ausgebildeten Mitarbeiter aus Bayern wandern mittlerweile nach Kalifornien oder Japan ab, da dort die Animationsbranche massiv mit Subventionen gestützt wird. So wird auch die Constantin Produktion „Die drei Musketiere“ in Kanada und nicht in Bayern digital mit Effekten bearbeitet. Es ist schlicht billiger.

Die Leiterin der Bayerischen Forschungsstiftung regte aus dem Publikum an, dass Entwickler und Studios die in der Forschung tätig seien, bei der Forschungsstiftung Gelder beantragen sollten.

Wie wird die weitere Entwicklung aussehen? Die Kosten für 3D Produktion werden sinken und auch an der Kinokasse werden die bisherigen Ticketpreise für 3D nicht haltbar sein.

3D-Zukunft des Kinos? Filmfest-Diskussion der CSU

3D-Zukunft des Kinos? Filmfest-Diskussion der CSU. Peter Sehr, Thomas Menne, Staatsminister Siegfried Schneider, Barbara Schardt, Eberhard Sinner, Martin Moszkowicz, Michael Coldewey, Josef Kluger.

Künftig werden auch viele 2D gedrehte Filme in 3D gewandelt. Dabei muss jedes Bild einzeln bearbeitet werden, Michael Coldewey rechnet vor, dass das pro Film zwischen drei und fünf Monaten dauert. Die Herausforderung für die Produzenten sind bei 3 D vielschichtig betonte wiederum Martin Moszkowicz: Da nicht alle Zuschauer auch 3D Endgeräte haben, müssen die Filme auch in 2D noch funktionieren. Das erfordere schon bei der Filmplanung viel Phantasie.

Und auch bei guter Vorbereitung muss man feststellen, dass der 3D-Dreh anders läuft, als bei 2D: Bei sich prügelnden Stuntmen sieht in 3D leider, wenn sie knapp aneinander vorbeischlagen. Die Lösung zeigte einmal mehr James Cameron: der hat extra sogenannte Fullcontact-Stuntmen aus Hong Kong eingefliegen lassen, um bei Avatar realistische Kampfszenen darzustellen. Die Anzahl der Einstellungen, die pro Tag gedreht werden können sinkt dramatisch durch die neue Technik. Konnten bislang pro Tag ca. 25-30 Einstellungen abgedreht werden, schafft man bei 3D nur noch knapp 15. Durch 3 D ensteht auch ein neuer Beruf, der des Stereographers. Er sort schon am Set für die Einhaltung der notwendigen 3D Effekte.

ARRI aus München ist mit der Alexa Kamera ebenfalls ganz auf 3D eingestellt. Diese neue elektronische Kamera kann besonders gut mit einem zweiten Modell kombiniert und so für 3D Drehs eingesetz werden.

Bei der Endgeräten haben die Hersteller Sony, Panasonic und Samsung die 3D Entwicklung starkt vorangestrieben. Sie erwarten für den 3D-TV Markt im Jahr 2011 ein Marktvolumen von 16 Mrd. US-Dollar.

Und auch die Schauspieler müssen sich umstellen: Sie müssen künftig viel besser sein. Man kann bei 3D nicht mehr so einfach schlechte Bilder aus den Szenen herausschneiden, wie bei 2D.  „Die Performance eine Schauspieler wird wieder wichtiger werden!“, so Michael Coldewey von Trixter.

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